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Unabhängige Stromversorgung
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Unabhängige Stromversorgung

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Unabhängige Stromversorgung auf gadgetzone.de

Es klingt ein wenig wie eine Verschwörungstheorie, taucht aber auch in seriösen Nachrichtensendungen alarmierend oft auf. Das Thema Blackout wird in unterschiedlichen Medien immer wieder einmal behandelt. Was bleibt ist die Sicherheit, dass es sich nicht um ein unrealistisches Szenario, sondern eine reale Gefahr handelt. Man sollte sich also unbedingt darauf vorbereiten.

Stromnetz

Das Stromnetz, das sich hinter unseren Steckdosen verbirgt, ist unglaublich komplex. Dagegen ist die Wasserversorgung eigentlich ziemlich einfach. Man füllt einen Wasserspeicher, der höher liegt als die Verbraucher und genug Wasser enthält, um auch Verbrauchsspitzen abzufangen. Öffnet jemand den Wasserhahn, läuft Wasser aus dem Speicher ab und wenn man alles richtig geplant hat, hat man genug Zeit, die Speicher wieder zu füllen. Einfache Sache. Beim Strom sieht das anders aus. So etwas, wie einen Speicher, gibt es im Stromnetz nicht. Es gibt Erzeuger und Verbraucher und das Knifflige daran ist, dass weder zu viel, noch zu wenig Strom vorhanden sein darf. Klingt auch recht einfach, ist es aber nicht. Ein heftiger Wind in Norddeutschland kann genauso zu sehr viel Windenergie führen, wie ein extrem sonniger Tag in Bayern Solarenergie im Überfluss liefert. Laden alle Autofahrer ihr Elektroauto gleichzeitig, dann sorgt das für einen Stromverbrauch, der nur schwer zu decken ist. Deshalb haben Mitarbeiterinnen bei den Stromnetzbetreibern einen wirklich anspruchsvollen und wichtigen Job.

Netzlast

Die Jungs und Mädels beobachten nämlich laufend das Stromnetz und müssen darauf reagieren, wenn es zu einem Schiefstand kommt. Gibt es gerade zu viel Strom im Netz, dann steigt die Frequenz und Kraftwerke müssen abgekoppelt werden. Ist zu wenig Strom da, werden Kraftwerke zugeschaltet. Nützt das nichts, dann werden Verbraucher, also Haushalte und Unternehmen, vom Stromnetz genommen. Dass bei uns Strom aus der Steckdose kommt, ist also davon abhängig, dass unzählige Systeme nahtlos ineinander greifen und ständig in das Stromnetz eingegriffen wird. Experten sind sich einig, dass das nicht ewig problemlos funktionieren wird. Es kann zu Naturereignissen, oder auch Sabotage kommen, wodurch Stromleitungen ausfallen. Es reicht aber schon aus, dass ein Stromnetzbetreiber nicht richtig reagiert und die Frequenz sich im Netz verändert. Schon kommt es zu einem regionalen Stromausfall und vielleicht sogar zu einem Blackout.

Backout

Wir brauchen Strom in nahezu allen Lebensbereichen. Auch die Wasserversorgung ist meist vom Strom abhängig. Fällt der Strom aus, bedeutet das in vielen Fällen auch, dass andere Dinge nicht mehr funktionieren. Einkaufen, Geld beheben, Kommunizieren, Heizen, Unterhaltung und alle anderen Lebensbereiche sind betroffen. Man kann davon ausgehen, dass es bei einem echten Blackout zumindest 1-2 Tage dauert, bis der Strom wieder fließt. Möglicherweise auch länger. In dieser Zeit kann man weder kochen noch heizen. Man sitzt in der dunklen kalten Wohnung und hofft, dass der Strom wieder kommt. Möchte man diese Zeit möglichst problemlos überbrücken, empfiehlt es sich, eine Powerstation anzuschaffen. Ein mobiler Hochleistungsakku, der mit einem Solarpanel geladen werden kann. Genauso kann man die Geräte auch über eine normale Steckdose laden. Je nach Modell liefern sie dann ausreichend Strom, um etwa eine Kühlbox, oder eine Lampe zu betreiben.

The day after

Eines der größten Probleme bei einem Blackout sind die Folgen. Dass einige Stunden bis Tage kein Strom geliefert wird, ist schlimm und ein tiefer Einschnitt in die Lebensqualität. Allerdings geht das Problem viel weiter. Kein Strom bedeutet, dass kein Computersystem ohne Einschränkungen läuft. Zwar gibt es die Möglichkeit Rechenzentren mit Notstromaggregaten zu versorgen, das bedingt aber, dass ausreichend Treibstoff vorhanden ist. Ein Nachtanken ist ohne Strom nicht möglich. Aus Sicherheitsgründen und weil es nicht absehbar ist, wie lange es keinen Strom geben wird, werden die meisten Unternehmen also entscheiden, ihre IT herunterzufahren. Außerdem fällt ohnehin ein Großteil der Netzwerke aus. Damit sind die verschiedenen Systeme voneinander getrennt, ob sie laufen, oder nicht. Kommt der Strom zurück, wird es für die verschiedenen Unternehmen erst so richtig kompliziert. Computersysteme tauschen permanent Daten untereinander aus. Schickt ein Lagerverwaltungssystem etwa alle 10 Minuten eine Lagerbestandsmeldung an die Zentrale, dann ist das im Normalbetrieb kein Problem. Haben die Systeme sich aber tagelang nicht erreicht, dann gibt es einen gewaltigen Rückstand an Datenaustausch.

Datenflut

Alle Systeme beginnen, sich zu synchronisieren. Wenn aber ein System darauf ausgelegt wurde, 100 Meldungen pro Stunde zu verarbeiten, kann es mit 2.400 Meldungen, die in 24 Stunden anfallen und nach dem Blackout gleichzeitig ankommen, schnell an seine Grenzen kommen. Die sensiblen Systeme in einem Unternehmen wieder auf einen Stand zu bringen, dauert. Dramatischer wird es, wenn die Unternehmen mit anderen Unternehmen Daten austauschen müssen. Dienstleister, die die elektronischen Aufträge der letzten Stunden geballt von allen ihren Kunden bekommen, werden das nicht verkraften. Pläne für ein solches wieder hochfahren gibt es in den wenigsten Unternehmen. Man darf also getrost davon ausgehen, dass es, nachdem der Strom wieder da ist, zumindest eine Woche dauern wird, bis alle Unternehmen, also auch Apotheken und Supermärkte, in der Lage sind, ihren Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen. Eine Zeitspanne, für die man autonom sein sollte. Das bedeutet, ausreichend Wasser und Lebensmittel für alle Haushaltsmitglieder einzulagern. Auch wenn es wie eine Verschwörungstheorie klingt – Ein Blackout ist eine reale Gefahr. Im besten Fall tritt er niemals ein. Wenn doch, sollte man auf jeden Fall vorbereitet sein.

Gadgetzone.de GadgetZone Gründer. Webentwickler & -designer und absoluter Technikfreak.